Das Wort “Chakra” kommt aus dem Sanskrit und bedeutet “Rad des Lichts”. Du kannst Dir Chakren als eine Art Energiewirbel oder Energieräder vorstellen, die an verschiedenen Punkten entlang der Wirbelsäule sitzen, beginnend vom Steißbein bis zum Scheitel und darüber hinaus.
Sie verbinden Himmel und Erde in uns selbst, indem sie von unten nach oben immer feinstofflicher und subtiler werden. Dazu gehe ich bei den einzelnen Chakren noch im Detail ein.
Laut Anodea Judith, einer der führenden Expertinnen für Chakren, sind Chakren Energiezentren, die Lebensenergie empfangen, verarbeiten, speichern und zum Ausdruck bringen.
Es sind kreis- oder wirbelförmige Energiekörper, die sowohl feinstoffliche als auch grobstoffliche Energien speichern und umwandeln.
Man kann sagen, dass Chakren, die „Organe“ des Energiekörpers sind, quasi die Anatomie unserer Seele.
Das Chakra System ist sozusagen eine Art Landkarte, die uns hilft, unsere Seele besser zu verstehen. Sie leiten uns in unserem persönlichen und spirituellen Wachstum, verbinden uns mit uns selbst und mit dem Göttlichen.
Chakren beeinflussen unseren körperlichen, mentalen und emotionalen Zustand. Die einzelnen Chakren sind mit verschiedenen Elementen, Drüsen, Körperteilen, Farben, Klängen, Qualitäten und Substanzen verbunden.
Wenn alle Chakren im Gleichgewicht sind, geht es uns gut auf körperlicher, emotionaler, mentaler und spiritueller Ebene. Ist das nicht der Fall, dann kann es zu unterschiedlichen Problemen, Störungen, Blockaden kommen auf den verschiedenen Ebenen.
Stelle Dir Chakren als Computerprogramme vor. Jedes Chakra ist eine Art Programm oder moderner „App“, die bestimmte Funktionen erfüllen. So ist das Herzchakra-Programm beispielsweise mit Liebe assoziiert, also unser „Liebesprogramm“, während das erste Chakra unser „Angstprogramm“ enthält.
Durch Yoga, Meditation, Pranayama und andere Techniken lassen sich die Chakren ausbalancieren, gewissermaßen „reprogrammieren“, wir können uns von alten Strukturen befreien, die uns vielleicht nicht mehr nützlich sind, ein Weg zu ganzheitlicher Veränderung oder Heilung (im Sinne von „heil oder ganz werden“, nicht im medizinischen Sinne).
Man spricht in der Regel von 7 (Haupt-) Chakren, es gibt aber noch einige mehr. Der Mensch hat 7 Hauptchakren und darüber hinaus je nach System noch weitere Nebenchakren.
Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass es verschiedene Klassifikationen von Chakren gibt. In anderen Traditionen gibt es durchaus mehr Chakren, z.B. das 12 Chakren System oder die Chakrensysteme der Inkas etc.
Im Kundalini Yoga zählt man 8 Chakren, indem man die Aura als 8. Chakra behandelt.
Hier behandele ich das indische 7 Chakra System.
Wenn alle Chakren im Gleichgewicht sind, geht es uns gut auf körperlicher, emotionaler, mentaler und spiritueller Ebene. Ist das nicht der Fall, dann kann es zu unterschiedlichen Problemen, Störungen, Blockaden kommen auf den verschiedenen Ebenen.⠀
Das Wurzelchakra ist das unterste Chakra und liegt auf der Höhe des Steißbeins. Es verbindet uns mit der körperlichen Welt, mit dem Erdelement. In das erste Chakra fallen die Grundbedürfnisse des Lebens und Überlebens, für Sicherheit, Erdung und Urvertrauen. Seine Farbe ist rot und das Element Erde. Es ist mit der Nebennierenrinde verbunden.
Das Svadhisthana Chakra ist das Zentrum unserer ursprünglichen Emotionen, steht für Leidenschaft, Sexualität, schöpferische Energie und Kreativität. Es hat seinen Sitz im Unterbauch, auf der Höhe des Kreuzbeins (Sakrum) und ist mit den Geschlechtsdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden) verbunden. Seine Farbe ist orange und das Element Wasser.
Das Manipura Chakra ist unser Kraftzentrum, das Zentrum unserer Energie. Es steht für die Entwicklung des Ichs und die Durchsetzungskraft in der Umwelt. Damit ist gemeint, dass wir unsere eigenen Ideen auf harmonischem Weg verwirklichen können. Es sitzt ein wenig oberhalb des Nabels, auf Höhe des Solarplexus (Sonnengeflecht) und ist mit der Bauchspeicheldrüse verbunden. Seine Farbe ist gelb und das Element Feuer.
Das Anahata Chakra bildet den Mittelpunkt unseres Chakrensystems – über das Herzchakra sind die drei unteren und die drei oberen Chakren miteinander verbunden. Es ist das Zentrum der wahren und bedingungslosen Liebe. Es ist der Sitz der Gefühle, von Mitgefühl, Verbundenheit und Liebe. Hier sitzt die Fähigkeit, Beziehungen zu anderen aufzubauen. Es sitzt in der Höhe des Herzens und ist mit der Thymusdrüse verbunden. Seine Farbe ist grün (manchmal auch rosa oder Gold) und das Element Luft.
Das Vishudda Chakra ist das Zentrum der Kommunikation, der Inspiration, der Selbstbestimmung, der Unabhängigkeit und der Wahrheitsfindung. Es steht für die menschliche Fähigkeit, sich auszudrücken. Es sitzt in der Höhe des Kehlkopfs und ist mit der Schilddrüse verbunden. Seine Farbe ist türkis oder hellblau und sein Element ist Äther – oder Klang nach Anodea Judith.
Das Ajna Chakra steht für Intuition, Visualisierung, übersinnliche Wahrnehmung und Erkenntnis. Es ist das Kontrollzentrum unseres Geistes, Sitz unserer Intelligenz und Weisheit. Es sitzt im Bereich zwischen den Augenbrauen (Drittes Auge) und mit der Hypophyse verbunden. Seine Farbe ist indigoblau, und es ist die Schaltzentrale der Elemente – laut Anodea Judith ist ihm das Element Licht zugeordnet.
Das Sahasrara Chakra befindet sich oberhalb des Kopfes, außerhalb des grobstofflichen Körpers. Es ist nach oben geöffnet und verbindet uns mit dem Göttlichen. Es ist der Sitz der Spiritualität, der Religiosität und der Erleuchtung. Es vereint die Energien der unteren Chakren und liegt jenseits aller Elemente (Anodea Judith: Element Gedanke). Es ist mit der Zirbeldrüse verbunden und seine Farbe ist violett, weiß oder gold.
Chakren auszubalancieren oder zu heilen, heißt, sie zu reprogrammieren, uns von alten Strukturen befreien, die uns nicht mehr nützlich sind. Es meint, heil oder ganz zu werden in einem ganzheitlichen Sinn. Dabei betrachte die Chakren sie sind immer untereinander verbunden, nicht isoliert.
Chakra Dysbalancen betreffen meist mehrere und nicht nur ein Chakra. Es macht natürlich Sinn, ein bestimmtes Chakra auszubalancieren, wenn es zu stark oder zu schwach ist und mit diesem Chakra zu arbeiten. Denn ist ein Chakra in Dysbalance, ist der Energiefluss an dieser Stelle blockiert und daran gehindert, frei zu fließen.
Wenn Du eine Dysbalance in einem Chakra feststellst, siehe es als das, was es ist: eine Blockade im Energiesystem und weniger als einen Hinweis darauf, dass mit Dir etwas nicht stimmt!
Es gibt verschiedene Wege, die Chakren in Balance zu bringen: durch spezielle Yogahaltungen, Pranayama, Mantren, ätherische Öle, Kristalle und Edelsteine, Energieheilung, weitere Aktivitäten wie Bewegung, Ernährung oder durch das Aktivieren, das Aufwecken der Kundalini.